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Hier finden Sie Antworten auf oft gestellte Fragen

Wenn ihr Kind dauerhaft Schwierigkeiten mit dem Lernen hat, machen Eltern sich Sorgen und stellen sich vielen Fragen. Ebenso betreten Eltern Neuland, wenn gerade eine Legasthenie oder Dyskalkulie bei ihrem Kind festgestellt wurde.

 

Für weitere Auskünfte rufen Sie uns gern an.

Wie kann ich meinem Kind helfen?

Das Wichtigste ist, dass Sie Ihr Kind ermutigen. Ihr Kind macht nicht absichtlich Fehler. Und es ist auch nicht faul oder dumm. Ihr Kind leidet selbst am meisten unter seinen Misserfolgen. Es ist unglücklich, weil es Dinge nicht kann, die anderen scheinbar leicht gelingen. 

 

Entlasten Sie Ihr Kind, indem Sie den Leistungsdruck vermindern. Ein Kind mit Legasthenie oder Dyskalkulie braucht andere Methoden zum Lernen.

 

Bitte loben Sie Ihr Kind oft und ehrlich und erkennen Sie auch kleine Erfolge an. Fördern und betonen Sie die Stärken Ihres Kindes, motivieren Sie es durch Ihre Anerkennung. Es ist wichtig, dass Ihr Kind an sich glaubt. 

Bitte lassen Sie sich nicht von Ärzten oder Lehrkräften vertrösten. Niemand kennt Ihr Kind so gut wie Sie! Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie dem auf jeden Fall nachgehen. Folgendes können Sie tun:

  • Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

  • Sprechen Sie mit der Lehrkraft, die das für Ihr Kind problematische Fach unterrichtet.

  • Suchen Sie sich Hilfe in ihrer zuständigen Erziehungs- und Familienberatungsstelle oder in einer lerntherapeutischen Praxis.

  • Bei Verdacht auf Legasthenie oder Dyskalkulie sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, der Ihr Kind für die Diagnose zu einer Fachpraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie überweisen kann.

  • Lassen Sie die Sehfähigkeit des Kindes in einer Augenarztpraxis mit Sehschule überprüfen.

  • Lassen Sie das Hörvermögen Ihres Kindes in einer HNO-Praxis überprüfen, die auch die Hörverarbeitung und Hörwahrnehmung untersuchen kann (Pädaudiologie).

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Was ist Legasthenie • Lese-Rechtschreibstörung • LRS?

Jan ist ein aufgewecktes Kind. Aber bereits in der ersten Klasse fält auf, dass er die Texte der Fibel auswendig lernt statt zu lesen. Er übt sehr viel. Trotzdem macht er viele Fehler beim Lesen und auch beim Schreiben. 

Mögliche Hinweise auf eine Lese-Rechtschreibstörung oder Legasthenie:


Das Kind

  • übt viel und macht dennoch viele Fehler im Diktat

  • liest sehr langsam und stockend

  • verwechselt oft ähnlich klingende Laute wie b/p, g/k,

  • hat Stress mit Hausaufgaben in Deutsch

  • ist oft scheinbar grundlos traurig

  • hat häufig Kopf- oder Bauchweh oder schläft schlecht ein

 

Legasthenie ist eine so genannte Teilleistungsstörung. Dies bedeutet, dass der für das Lesen und Schreiben zuständige Teil des Gehirns in seiner Funktion gestört ist. Diese Störung ist angeboren und hat rein gar nichts mit Dummheit oder Faulheit zu tun. Vieles deutet darauf hin, dass Legasthenie vererbt wird.

Neben einem einfühlsamen Elternhaus brauchen diese Kinder sowohl professionelle Hilfe außerhalb der Schule als auch die Unterstützung in der Schule durch verständnisvolle Lehrkräfte und Nachteilsausgleich.

Englisch

Seit der Grundschule hat Nele Probleme im Fach Deutsch. Jetzt in der 5. Klasse kommen auch Schwierigkeiten in Englisch dazu. Zuhause lernt sie und weiß die Vokabeln, schreibt sie aber im Test falsch und erhält eine schlechte Note. Nele ist frustriert und hat die Lust am Lernen verloren.

Mögliche Hinweise auf eine Lese-Rechtschreibschwäche in Englisch:


Das Kind

  • weiß die Vokabeln, kann sie aber nicht richtig schreiben

  • schreibt englische Wörter lautgetreu (isi = easy)

  • ist noch nicht vertraut ist mit der englischen Aussprache 

 

Ein Kind, das Lese-Rechtschreibschwierigkeiten in Deutsch hat, tut sich oft auch mit dem Englischen schwer. Hat es in Deutsch gerade gelernt, lautgetreu zu schreiben und zu lesen, begegnen ihm in der englischen Sprache nun völlig neue Verbindungen zwischen dem geschriebenen und dem gesprochenen Wort. Das Kind ist verwirrt. Oft verliert es die Lust an der Sprache und leider häufig auch den Anschluss an das Lernziel.

 

Es ist wichtig, das Kind möglichst frühzeitig zu unterstützen, damit es eine Struktur in der Sprache erkennt und größere Lerndefizite gar nicht erst entstehen können.

Was ist Dyskalkulie • Rechenstörung • Rechenschwäche?

In allen Fächern ist Till ein guter Schüler – nur nicht im Rechnen. Er zählt mit den Fingern statt zu rechnen. Jetzt in der 3. Klasse ist er mit den großen Zahlen völlig überfordert. Am Abend vor einem Mathetest kann er oft nicht einschlafen und hat morgens Bauchweh.

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Mögliche Hinweise auf eine Rechenstörung oder Dyskalkulie:


Das Kind

  • rechnet zählend und benutzt dabei Finger oder andere Hilfsmittel

  • kann Vorgänger und Nachfolger nicht benennen

  • hat Probleme beim Zehner- oder Hunderterübergang

  • hat keine Vorstellung von Mengen, Zeit, Maßen und Längen, Gewichten

 

Kinder mit einer Rechenschwäche oder einer Rechenstörung (Dyskalkulie) haben meist große Schwierigkeiten, sich Zahlen und Mengen sowie Zeit- und Maßeinheiten vorzustellen. Sie zählen noch lange über den vorgesehenen Zeitraum hinaus mit den Fingern, wobei sie dies fast immer geschickt verbergen. Deshalb wird die Rechenstörung häufig erst um die dritte Klasse offensichtlich, wenn die Zahlenräume so groß werden, dass Ergebnisse nicht mehr an den Fingern abgezählt werden können.

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Diagnose einer Lernstörung

Eine fachärztliche Diagnose ist oft eine Erleichterung – sowohl für das Kind als auch für die Eltern. Das Kind weiß nun, dass es nicht schuld ist, und die Eltern haben endlich Klarheit.​

Die Diagnose von Legasthenie oder Dyskalkulie wird von Facharztpraxen für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder Neurologie durchgeführt. Im Landkreis Uelzen steht hierfür auch die Erziehungsberatungsstelle zur Verfügung.

Was unterscheidet Lerntherapie von Nachilfe?

In der Nachhilfe wird am aktuellen Schulstoff gearbeitet, wenn ein bestimmtes Thema nicht richtig verstanden wurde.

Integrative Lerntherapie setzt dort an, wo herkömmlicher Unterricht oder Nachhilfe nicht weiterhelfen - also bei tieferliegenden, meist schon länger bestehenden Lernproblemen. die oft auch mit emotionalen Belastungen verbunden sind.

Wer zahlt die Lerntherapie?

Lerntherapie muss grundsätzlich privat gezahlt werden. Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür bisher nicht.

Eingliederungshilfe vom Jugendamt​

In einigen Fällen übernimmt das Jugendamt die Kosten der Lerntherapie. Dazu stellen Eltern dort einen Antrag auf Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII.​ Voraussetzung ist, dass das Kind

  • eine bestätigte Legasthenie oder Dyskalkulie hat (fachärztliches Gutachten)

  • darunter sehr leidet (drohende seelische Behinderung)

  • sich sozial zurückzieht (Gefährdung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben)​

 

Bildungs- und Teilhabepaket​

Lernförderung ist möglich über das Bildungs- und Teilhabepaket. Anspruch darauf haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die eine der folgenden Sozialleistungen beziehen:​

  • Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld

  • Wohngeld

  • Kinderzuschlag

  • Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung

  • Leistungen nach §2 Asylbewerberleistungsgesetz​

Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Sozialamt.

Links und Downloads

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  • Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V.
    Warmbüchenstraße 17, 30159 Hannover
    Tel. (0511) 307 66-0
    info(at)vnb.de
    www.vnb.de

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