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Lesehund © Anton Maltsev/stock.adobe.com

Unsere LEGI-Hunde

Sie unterstützen die Lerntherapeutinnen.

Durch die Arbeit mit den Hunden wird bei den Kindern die Sinneswahrnehmung (Fühlen, Sehen, Koordination, Merkfähigkeit) gefördert.

Hunde bewerten nicht die Leistung eines Kindes - es darf einfach so sein, wie es ist.

Das Kind erfährt, dass es aus sich selbst etwas beim Hund bewirken kann. Das stärkt sein Selbstvertrauen und schenkt ihm Kraft zum Weiterarbeiten.

Schon die Anwesenheit eines Hundes kann motivieren, entspannen und die Aufmerksamkeit fördern – eine gute Voraussetzung für die Verbesserung der Leseleistung.

Der Einsatz der Hunde findet im Einzelfall statt und wird vorher mit den Eltern abgesprochen. Eine schriftliche Einverständniserklärung ist dazu erforderlich.

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Der Hund hört dem Mädchen beim Lesen zu.

Eine Therapiestunde mit Eddi

„Ich will nicht lesen! Das kann ich sowieso nicht.“ Paul verschränkt demonstrativ die Arme und guckt so böse er kann. “Ok“, sagt die Lerntherapeutin, „dann hilf mir doch, mit Eddi einen neuen Trick zu üben“. Paul ist sofort begeistert. Mit dem Hund Tricks üben, na klar will er das! Aber vorher steht „Fellpflege“ auf dem Programm. So nehmen Hund und Kind Kontakt zueinander auf. Dann gibt die Therapeutin Paul ein Säckchen, in dem eine Wortkarte liegt. Pauls erste Aufgabe ist, das Säckchen für Eddi zu verstecken. Danach muss Paul an seinen Platz zurückgehen. Erst, nachdem er Blickkontakt zu Eddi aufgenommen hat, darf er das Kommando „Bring’s“ rufen. Der Hund bringt das Säckchen und legt es in eine Schale zu Pauls Füßen. Zur Belohnung gibt Paul ihm ein Leckerli, nimmt die Wortkarte aus dem Säckchen und liest sie dem Hund vor. Paul muss gut aufpassen, dass er dem Hund die Kommandos in der richtigen Reihenfolge gibt, sonst ist Eddi verwirrt und der Trick klappt nicht. Nach ein paar Wiederholungen müssen sich Paul und Eddi erst einmal ausruhen, denn beide waren hochkonzentriert bei der Sache. Sie machen es sich in der Lese-Ecke gemütlich.

Paul liest, Eddi genießt. Der Hund hört geduldig zu.

Und Paul verliert nach und nach die Angst vor dem

Lesen. Denn der Hund verbessert nicht, wertet

nicht. Paul gewinnt an Selbstvertrauen, sein

Eigenantrieb wächst und er ist nicht mehr so

schnell frustriert. Kind und Hund können entspannen.

 

Wer jetzt denkt, ein Hund liegt nur so dabei und wird ab und zu mal gestreichelt, der ist auf dem verkehrten Hundeweg. Der Hund fördert die emotionale und soziale Kompetenz des Kindes. Er verschafft einen schnellen Kontakt- und Vertrauensaufbau zwischen Kind und Therapeutin. Durch Üben des Blickkontaktes und das Beobachten des Hundes trainiert das Kind seine visuelle Wahrnehmung. Durch Berührung, Wärme oder leichten Druck mit dem Hund werden bestimmte Nerven in der Haut stimuliert. Die soziale Interaktion wird gefördert, das löst Wohlbefinden aus und wirkt sofort beruhigend und entspannend. Darüber hinaus werden im Umgang mit dem Hund das Verantwortungs- und Regelbewusstsein des Kindes gestärkt. Der Hund schafft eine angstfreie und angenehme Lernatmosphäre. Durch den spielerischen Umgang mit ihm werden das Selbstbewusstsein, die soziale Kompetenz und die Konzentrationsfähigkeit gefördert.

 

Manchmal legt Paul auch Wörter mit Buchstaben, die Eddi ihm bringt. Oder der Hund „würfelt“ ein Wort und Paul schreibt oder nennt das Wort mit der Anzahl der Silben. Durch die Wahrnehmung der eigenen Handlungen und denen des Hundes beim Erlernen von Tricks wird die Eigen- und Fremdwahrnehmung gefördert. Das ist für Paul besonders wertvoll, denn er hat nicht nur Legasthenie, sondern auch ein Aufmerksamkeitsdefizit (ADHS).

 

 

Zeichnung Kinder lesen - © cirodelia/stock.adobe.com
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